
216-Jähriger besucht 60-Jährige
Einen nicht alltäglichen Besuch erhielten die Schüler und Lehrer der Staatlichen Regelschule „Friedrich Solle“ zum Schulfest anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Schule am Sonnabend, dem 16.09.2023. Herr Friedrich Solle – Namensgeber der Schule - erschien mit seinen 216 Jahren hochbetagt und höchstpersönlich und staunte immer wieder, mit welchem Engagement Schüler, Eltern, Lehrer, der Förderverein der Schule, die Stadtverwaltung/der Bauhof Zeulenroda, Voltigierer, Tänzer, Chor, Drummer, Kooperationspartner und Sponsoren das Fest tatkräftig und liebevoll vorbereiteten und zu einem wahren Höhepunkt in der Geschichte der Schule werden ließen.
Als Mitbegründer des Turnvereins Zeulenroda war Herr Solle vor allem vom Spendenlauf begeistert. „Das von mir 1847 eingeführte Knabenturnen hat sich gelohnt“, resümierte er gut gelaunt, als er, unter einem Sonnenschirm auf dem Sportplatz sitzend, das Rennen beobachtete und auf seiner Schiefertafel fleißig mit dem Griffel die Runden anstrich. Herrn Solles stolze Bilanz: 1957 von 209 Solle-Schülern gelaufene Runden, die nun von Sponsoren finanziell belohnt werden. Dieses Geld fließt in unser Schulhofprojekt ein, das graue Betonplatten weiterhin in eine grüne Oase verwandelt. All unsere Besucher konnten sich von einer jetzt schon wunderschönen Gestaltung und der weiterführenden Planung überzeugen.
Im Schulhaus und auf dem Hof gab es schmackhafte Leckereien, Getränke und ein kühlendes Eis. Die fleißigen Eltern der 6. und 7. Klassen hatten stolze 44 Kuchen gebacken, Roster und Brätel erfüllten den Schulhof mit Duft. Wer Deftiges oder Feines aus der Schülerküche bevorzugte, war dort bei sächsischer Kartoffelsuppe, Spießchen oder Gourmet-Häppchen genau richtig.
So manches Schnäppchen konnte man beim Trödelmarkt erstehen, auch Gebasteltes aus Holz, Heu oder sogar Antistress-Badepralinen.
Im Schulhaus selbst konnte man in vielen Zimmern, Ausstellungen und Fluren staunen, stöbern, rätseln, im „Kino“ mit verschiedenen Filmen alte Schulzeiterinnerungen wach werden lassen, Kunstwerke der Schüler betrachten, ehemalige Mitschüler und auch Lehrer treffen oder sich auf einem der vielen Klassenbilder der „Ahnengalerie“ in der 2. Etage suchen – und finden. Herr Solle war begeistert von den Veränderungen, die es beim Lehren und Lernen seit seinem Amtsantritt als Kantor und Lehrer im Jahr 1835 gegeben hat, seien es die modernen Unterrichtsräume, unsere fröhlichen Schüler in ihren bunten Schul-T-Shirts, oder die Großbildschirme in vielen Klassenzimmern. „Chapeau“ hörte man immer wieder von Friedrich Solle, der dabei seinen Zylinder ehrfurchtsvoll vom Kopf nahm.
Ein großes Dankeschön möchte unsere Schule daher an alle Beteiligten richten – es war beste Teamarbeit, die sich gelohnt hat. Ein großes Dankeschön geht ebenfalls an alle Besucher, die das Gestern, Heute und Morgen unserer Schule mit Interesse betrachteten. Danke an das sonnige Wetter und an Eric Seifert aus der 8c, der den Friedrich Solle mit Talent und Würde verkörpert hat. Chapeau!
